Wichtige Ergebnisse der Dekanatssynode vom 20. Juni 2017

Migration und Integration: Dekanatssynode stimmt „Tutzinger Resolution“ zu
Viele Gemeinden, Einrichtungen und die Diakonie in der Region München stehen seit der letzten großen Flüchtlingswelle vor besonderen Herausforderungen. Die unterschiedlichen Initiativen und Helferkreise, die sich in der Folge gebildet haben, haben darauf mit vielfältigen Angeboten für die Geflüchteten reagiert. Der Dekanatsbezirk selbst hat eigens dafür eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Das ursprünglich rein diakonisch zivilgesellschaftliche Engagement der Helfer wurde zunehmend ein politisches. In der alltäglichen Arbeit Menschen beizustehen, bedeutet auch diese durch ein Recht auf Bildung und Arbeit zu integrieren. Pfarrer Jost Herrmann, Ehrenamtskoordinator und Vorstandsmitglied des „Förderverein Asyl im Oberland e.V.“ und Mitinitiator der Oberbayerischen Asylgipfel, die 2015 in Weilheim, 2016 in Starnberg und 2017 in Tutzing stattfanden, referierte über die bisherige Arbeit des Netzwerks. Ziel der Oberbayerischen Asylgipfel ist die Bereitstellung von Informationen, der Austausch über Landkreisgrenzen hinweg und der Aufbau eines Netzwerkes sowie seit 2017 Lobbyarbeit. Beim Gipfel 2017 verabschiedete das Netzwerk eine Resolution, die in der Sitzung der Synode vorgestellt wurde. Sie enthält folgende Forderungen: kein Arbeitsverbot für Asylbewerber, keine Restriktionen bei Bildungsangeboten und Ausbildung sowie keine Abschiebung in der gegenwärtigen Situation nach Afghanistan. Die Dekanatssynode stimmte der „Tutzinger Resolution“ einstimmig zu. 250 Helferkreise haben bisher die Resolution unterschrieben. Damit ist München der erste Dekanatsbezirk der Landeskirche, der die Resolution unterstützt. Sie steht mit detaillierten Ausführungen zum Download zur Verfügung unter www.muenchen-evangelisch.de.

Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau wurde 1967 auf Initiative von überlebenden Häftlingen auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte errichtet. Sie ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und der persönlichen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Diakon Klaus Schultz berichtete über die Arbeit der Versöhnungskirche, die verschiedenste Veranstaltungen zur Erinnerungsarbeit anbietet, wie Gespräche mit Zeitzeugen, Begleitung von Besuchergruppen der KZ-Gedenkstätte und Gedenkgottesdienste - aber auch Projekte wie das „Gedächtnisbuch für Häftlinge des KZ Dachau“. Sie unterstützt darüber hinaus Kirchengemeinden bei ihrer Erinnerungsarbeit, fördert die Auseinandersetzung mit dem Verhalten der Kirche in der NS-Zeit, betreut und begleitet Überlebende des Konzentrationslagers Dachau und andere NS-Verfolgte. Sie engagiert sich gegen Rassismus, Fremdenhass und Diskriminierung beispielsweise im Bereich Fußball mit Initiativen, wie dem „Julius-Hirsch-Preis“ oder dem Projekt „Nie wieder“. Jeden Sonntag findet in der Kirche zudem um 11 Uhr ein Gottesdienst statt. Das umfangreiche Programm kann unter www.versoehnungskirche-dachau.de abgerufen werden. Die Versöhnungskirche wird von der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, der Evang.-Luth. Kirche in Deutschland und der „Stiftung Evangelische Versöhnungskirche“ finanziert.

„In Freiheit glauben“: Festveranstaltung auf dem Odeonsplatz am 29. Juni
Die Evangelische Kirche in der Region München feiert am 29. Juni von 18 Uhr bis 22 Uhr ein großes Fest auf dem Odeonsplatz zum 500. Jubiläum der Reformation. Unter dem Motto „In Freiheit glauben“ ist ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Podiumsdiskussion und Gesprächen zu aktuellen Themen geplant. Neben Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und Stadtdekanin Barbara Kittelberger sind zahlreiche prominente Vertreter der Stadtgesellschaft mit auf dem Podium. Darüber hinaus präsentieren sich auf verschiedenen „Programminseln“ evangelische Kirchengemeinden, kirchliche und diakonische Einrichtungen mit Aktionen und Projekten. Es gibt beispielsweise Mitmach- und Quizaktionen für die ganze Familie, eine Tour de Balance und einen Fahrrad-Quick-Check der Fahrradwerkstatt R 18, einen Sensibilisierungs-Parcours der Offenen Behindertenarbeit, Smartphone geführte Stadtteil-spaziergänge des Evangelischen Bildungswerks und vieles mehr. An sogenannten „Redetischen“ werden zudem aktuelle Themen diskutiert, wie das Miteinander der Religionen, die Arbeit mit Geflüchteten oder Bildung und Schule. Neben dem Dekanatsposaunenchor gibt es auch Klassik mit Chören und Orchester, Rock mit Judy Baily und Elektropunk. Sitzlandschaften laden Besucherinnen und Besucher zum Verweilen ein. Fürs leibliche Wohl sorgt die Innere Mission München mit Essens- und Getränkeständen. Mehr Informationen unter www.muenchen-evangelisch.de und unter: https://www.facebook.com/elkbregionmuenchen/.

Weitere Gottesdienste, Veranstaltungen und Termine:
Ökumenischer Kirchentag im Münchner Westen
Unter dem Motto „Welt im Wandel.Mitgestalten“ veranstaltet der Münchner Westen vom 23. Juni bis zum 2. Juli einen gemeinsamen ökumenischen Kirchentag. Neben Gottesdiensten stehen unter anderem Konzerte, Vorträge und Diskussionen auf dem Programm. Zum Abschluss des Kirchentags findet am 2. Juli um 10.30 Uhr ein ökumenischer Festgottesdienst mit Landesbischof Bedford-Strohm und Weihbischof Graf zu Stolberg in St. Konrad statt. Das Programm kann heruntergeladen werden unter: www.adventskirche.de.

20 Jahre Begegnungsstätte Amalienhof
Am Samstag, 24. Juni, findet von 11 bis 19 Uhr in der Begegnungsststätte Amalienhof ein Sommerfest zum 20-jährigen Jubiläum des Hauses statt. Der Amalienhof im nördlichen Chiemgau ist ein Haus der „Offenen Behindertenarbeit“ (OBA) für Freizeitveranstaltungen, Seminare und Begegnungen. Die Feier beginnt um 11 Uhr mit einem Festgottesdienst mit Stadtdekanin Barbara Kittelberger, Kirchenrat Klaus Schmucker, Leiter der Evangelischen Dienste München und Diakon Tom Rausch, Leiter der OBA. Im Anschluss gibt es ein buntes Programm und Musik. Mehr Informationen unter www.oba-muenchen.de.

Münchner Orgelsommer 2017 in sechs evangelischen Innenstadtkirchen
Von 2. Juli bis 10. September findet in den sechs evangelischen Innenstadtkirchen der „Münchner Orgelsommer“ statt. In der Erlöserkirche, der Kreuzkirche, St. Johannes, St. Lukas, St. Markus und St. Matthäus stehen insgesamt 31 Orgelkonzerte auf dem Programm. Eröffnet wird der Orgelsommer am 2. Juli um 19 Uhr in St. Markus. Neben den Organisten der veranstaltenden Kirchen werden nationale und internationale Organisten und Künstler beispielsweise aus Brasilien, Island und den USA zu hören sein. Zudem gibt es Orgelkonzerte für Kinder, Uraufführungen sowie Orgelimprovisation zu alten Stummfilmen. Zum Abschluss des Orgelsommers findet am 10. September, am „Tag des offenen Denkmals“, ein Orgelspaziergang durch die sechs Kirchen statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Das Programm kann abgerufen werden unter: www.muenchner-orgelsommer.de


Die Mitteilungen des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks München können auch über die Website www.muenchen-evangelisch.de oder im Intranet des Dekanatsbezirks München unter der Rubrik „Dekanatssynode“ abgerufen werden.


Rückfragen bitte an:
Gabriele März
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit