Gottesdienst in St. Matthäus zum Gedenken an den 9. November 1938

Evangelische Kirche erinnert an die Opfer der Novemberpogrome
München, 1.11.2008

Am 9. November jährt sich zum 70. Mal die so genannte „Reichskristallnacht". Die Evangelische Kirche in München erinnert aus diesem Anlass in einem Gottesdienst an die Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Novemberpogrome wurden. Der Gottesdienst zum Gedenken an den 9. November 1938 mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, Stadtdekanin Barbara Kittelberger und dem Zeitzeugen Dr. Heinz Hermann Niemöller findet am Sonntag, 9. November 08, um 15.00 Uhr in St. Matthäus am Sendlinger-Tor-Platz statt.

Angestiftet durch eine antisemitische Hetzrede von Joseph Goebbels im Münchner Alten Rathaus am Abend des 9. Novembers zerstörten Nazi-Schergen in ganz Deutschland jüdische Geschäfte und Einrichtungen, brannten Synagogen nieder, verwüsteten jüdische Friedhöfe, malträtierten und töteten Juden. Zur Erinnerung an die Opfer des Terrors werden im Gottesdienst biblische Texte gelesen, Gebete gesprochen und Kerzen des Gedenkens angezündet.

Der Zeitzeuge Dr. Heinz Hermann Niemöller wird Passagen aus Helmut Gollwitzers Dahlemer Buß- und Bettagspredigt vorlesen, die dieser nach den Pogromen hielt. Niemöller selbst hat als Jugendlicher die Auswirkungen der Novemberpogrome in Berlin erlebt und kannte Verfolgte. Er ist der Sohn des evangelischen Theologen und führenden Vertreters der Bekennenden Kirche Pfarrer Martin Niemöller, der im Konzentrationslager Sachsenhausen und später in Dachau inhaftiert war.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Mitgliedern des Lukas Chors unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Gerd Kötter.

Rückfragen bitte an:

Gabriele März
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit