Wichtige Ergebnisse der Dekanatssynode vom 28. April 2020

Corona-Pandemie: aktuelle Informationen und Auswirkungen auf den Dekanatsbezirk
Die Corona-Pandemie hatte in den vergangenen Wochen weitreichende Folgen für den Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk München. Alle Gottesdienste, Veranstaltungen, Freizeiten und Konzerte mussten abgesagt werden. Stadtdekanin Barbara Kittelberger berichtete der Synode über die finanziellen Auswirkungen und Ausfallkosten, die auf Gemeinden, Einrichtungen und den Dekanatsbezirk voraussichtlich zukommen werden. Um auch kurzfristig handlungsfähig zu sein, wurde im Dekanatsbezirk deshalb ein Krisenstab eingerichtet, der sich um aktuelle Herausforderungen kümmert und sich eng mit dem Leitungsgremium abstimmt. Zudem wird die AG Finanzstrategie nach Möglichkeiten und Wegen suchen, fehlende Einnahmen auszugleichen.

Die Gemeinden und Einrichtungen wurden regelmäßig über Rundschreiben der Landeskirche, der Stadtdekanin und des Kirchengemeindeamtes über den Umgang mit Gottesdiensten, Konfirmationen, Taufen, Beerdigungen, Chören und vielen anderen Themen informiert. Die Krise dauert noch an, alle Großveranstaltungen werden bis 31. August 2020 abgesagt. Da die weiteren Entwicklungen derzeit nicht abzuschätzen sind, wird vieles kurzfristig entschieden werden müssen.

Auf der anderen Seite waren die Gemeinden und Einrichtungen in dieser schwierigen Zeit in besonderer Weise gefragt. Als Seelsorger bei Bestattungen, in Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern und als Ansprechpartner vor Ort. Zahlreiche Einrichtungen stellten ihre Angebote trotz Krise zu Verfügung. Beispielsweise stellten Beratungsstellen kurzfristig auf telefonische Beratungsangebote für Hilfesuchende um oder richteten eine Notausgabe mit Essen, Kleidung und Hygieneartikeln für bedürftige Menschen ein.

Kirchgeldaktion 2020 auf Herbst verschoben
Aufgrund der aktuellen Lage hat das Leitungsgremium beschlossen, die Kirchgeldaktion nicht im Juni, sondern erst Mitte September durchzuführen. Es wird zudem eine Erinnerungsaktion geben, die für Mitte November geplant ist.

Neue Servicestelle für Taufe, Trauung, Bestattung & mehr für Südbayern
Kasualien sind nicht nur ein wichtiger kirchlicher Auftrag, sie tragen auch dazu bei, Kirchenmitglieder zu binden. Im kirchlichen Alltag stehen Kasualien häufig im Spannungsfeld zwischen den Erwartungen von Kirchenmitgliedern, kirchlichen Vorgaben und pastoralen Möglichkeiten. Die Landeskirche hat deshalb beschlossen, in München für fünf Jahre eine „Fachstelle für Lebensbegleitung im landesweiten Dienst in enger Abstimmung mit der Arbeit der Kircheneintrittsstellen“ für Südbayern zu finanzieren. Die neue Fachstelle wurde bereits am 1. Februar 2020 mit dem Namen „Segen. Servicestelle für Taufe, Trauung, Bestattung & mehr“ eingerichtet, für die ein Umfang von 1,5 Stellen zur Verfügung steht. Ein 0,5-Stellen-anteil wird aus dem Stellenumfang der Kircheneintrittsstelle genommen, die dann nur noch eine 0,5 Stelle umfasst.
Der Leiter der neuen Fachstelle ist Pfarrer Karsten Schaller. Er stellte der Synode die Aufgaben und erste Konzepte der neuen Servicestelle vor. Im Wesentlichen geht es darum, die Kasualien im Kirchenkreis München und Oberbayern zu stärken. Zu den Aufgaben gehört es, die kirchlichen Kasual-Angebote auf dem säkularen Markt stärker zu positionieren, weitere Rituale zu etablieren, neue Formen von Werbung und Kontaktaufnahme zu entwickeln und Kasual-Formate mit ausgewählten Kirchen und Kirchen-musiker*innen zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit ist die Beratung von Mitgliedern und die Durchführung von besonderen Kasualien. Darüber hinaus sollen Pools mit beispielsweise Pfarrer*innen im Ruhestand oder aus Einrichtungen gebildet werden, die bei Bedarf zur Unterstützung der Gemeinden und Einrichtungen eingesetzt werden können. Ein erstes Konzept für den Bereich der Bestattungen während der Corona-Pandemie liegt dazu bereits vor. Das Büro der Servicestelle wird in Kürze eingerichtet.

Rechtsgrundlage für die München- und Großraum-Zulage
Eine große Herausforderung für die sozialen Einrichtungen, besonders im Bereich der Kindertages-einrichtungen, stellt die Personalsituation und deren Vergütungen dar. Die Landeshauptstadt München hat auf diese Problematik reagiert und finanziert seit Januar 2020 eine zusätzliche München-Zulage für soziale Einrichtungen. Für die Kirche ist es tarifrechtlich nicht möglich, diese Zulage pauschal zu beantragen. Das kirchliche Tarifrecht lässt nur Förderungen im Einzelfall zu. Die Wohlfahrtsverbände haben ihr Arbeitsrecht inzwischen angepasst und können diese Zulage künftig abrufen. Die Dekanats-synode hat in der Sitzung vom 21. Januar 2020 die AG Kita und den Personalausschuss aufgefordert, einen Antrag zur Änderung des kirchlichen Tarifsystems für Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen an die Arbeitsrechtliche Kommission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ARK Bayern) zu formulieren.

Die Ausschüsse haben sich inzwischen intensiv mit dem Thema beschäftigt, um die rechtlichen und finanziellen Fragen für den Antrag zu klären. Darüber wurde in der Synode ausführlich berichtet. Nach eingehender Diskussion hat die Synode beschlossen, dass die ARK Bayern um eine Arbeitsrechts-regelung gebeten wird, die es ermöglicht, die München-Zulage bzw. eine vergleichbaren Zulage (z.B. erweiterte Ballungsraumzulage) an Mitarbeitende auszuzahlen, bei denen derzeit eine Refinanzierung möglich ist.


Personalien:

diakonia Dienstleistungsbetriebe: neue Geschäftsführung
Gründungsgeschäftsführer der diakonia Dienstleistungsbetriebe gGmbH Dieter Sommer ist im März in den Ruhestand gegangen. Sommer hat den vom Dekanatsbezirk München und der Inneren Mission München getragenen Beschäftigungsbetrieb aufgebaut und 25 Jahre lang geleitet. Künftig wird die Geschäftsführung von zwei Personen übernommen. Bereits seit 1. Oktober 2019 ist Thomas Johannes Rosenberger Mitglied der Geschäftsführung. Der Diplom-Betriebswirt, der seit vier Jahren bei der diakonia arbeitet, ist auch künftig für die kaufmännische und wirtschaftliche Steuerung zuständig. Seit 1. Januar 2020 ist zudem Sandra Bartmann in der Geschäftsführung. Sie ist für die Bereiche Strategie, Konzeption, Gremienarbeit und Marketing verantwortlich.



Die Mitteilungen des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks München können auch über die Website www.muenchen-evangelisch.de oder im Intranet des Dekanatsbezirks München unter der Rubrik „Dekanatssynode“ abgerufen werden.

Rückfragen bitte an:
Gabriele März
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit