Aktiv gegen Missbrauch

Leitbild und Verhaltenscodex

Der Evangelisch-Lutherische Dekanatsbezirk München hat ein Leitbild und einen Verhaltenskodex für seine Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen zur Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung im Hinblick auf sexualisierte Gewalt erarbeitet. Darüber hinaus wird derzeit ein Schutzkonzept erstellt. 
 

Leitbild 

Jeder Mensch ist in die Weite von Gottes Schöpfung und Segen gestellt.
Jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen - einmalig und wunderbar.
Das verleiht jedem Menschen Würde – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung oder ethnischer Herkunft.

Im Dekanatsbezirk München achten wir diese Würde. Wir treten aktiv ein für den Schutz der uns anvertrauten Personen vor grenzüberschreitendem Verhalten und Übergriffen, vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt.
Gewalt hat keinen Raum im Dekanatsbezirk München.

Der Dekanatsbezirk München möchte Menschen, die mit ihren Anliegen zu uns kommen oder sich bei uns engagieren, sichere Räume bieten, in denen sie Gottes Segen erfahren können. Wir wollen einen sicheren Rahmen schaffen, in dem Nähe, Gemeinschaft und geteilter Glaube erlebt werden können. Wir wollen Räume eröffnen, in denen Menschen miteinander Kirche und Gesellschaft gestalten können.

Wir wissen dabei um die Möglichkeit, dass da, wo Menschen einander begegnen, auch das Risiko für Verletzungen und Fehler besteht. Sie werden bei uns, wenn sie geschehen, nicht verschwiegen. Wo es zu Grenzüberschreitungen oder gar Übergriffen kommt, unterstützen wir aktiv den Umgang mit Beschwerden und Fehlern. Dabei orientieren wir uns an einer Kultur der Achtsamkeit und Klarheit. Mit Prävention, Sprachfähigkeit, Ansprechpartner*innen und einem Interventionsleitfaden übernehmen wir Verantwortung.

In unserem Verhaltenskodex, den alle hauptberuflichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in einer Selbstverpflichtung unterschreiben, wird deutlich, wie dieses Leitbild
in unserer täglichen Arbeit konkret wird.

Von der MAV am 24. November 2023 verabschiedet.
Vom Leitungsgremium am 28. November 2023.
 

 

Dekanatsbeauftragte für Prävention 

Die Dekanatsbeauftragte für Prävention ist stellv. Dekanin Christine Glaser: Tel. 0151 52 55 13 02 oder  praevention.dekanat-muc(at)elkb.de 

 

An wen können sich Betroffene wenden 

Betroffene und Zeugen einer Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung im kirchlichen Bereich sowie Angehörige der Betroffenen können sich für Beratung und Hilfe im Dekanatsbezirk München an folgende Stellen wenden:

Ansprechpartner 
Es gibt für den Dekanatsbezirk München vier Ansprechpersonen, die für Betroffene zur Verfügung stehen: 


Dienstvorgesetzte/r Dekan/in oder Personen des Vertrauens 
Es gibt auch die Möglichkeit Vorfälle bei der/dem dienstvorgesetzten Dekan/in zu melden:

Natürlich können Vorfälle auch bei anderen ehren- oder hauptamtlichen Personen des jeweiligen Bereichs oder einer Person des Vertrauens gemeldet werden. 

Meldestelle/Fachstelle der Landeskirche 
Darüber hinaus kann man sich an die Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wenden:
Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt
 

Vorgehen bei Meldung von Vorfällen (Grafik bitte anklicken)

Haltung

Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar

Sexualisierte Gewalt – sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitungen kommen vor – leider auch in der Kirche. Mit dem christlichen Glauben ist das unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür wir als Kirche stehen. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde, egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Hautfarbe oder welch körperliche oder psychische Verfassung er hat. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind dagegen entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch – sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung.

Wir verurteilen sexualisierte Gewalt aufs Schärfste

Es beschämt uns, dass Menschen, die Gemeinschaft, Trost oder Orientierung bei uns gesucht haben, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt wurden und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene kämpfen mit den Folgen häufig ein Leben lang. Betroffene im kirchlichen Kontext haben durch ihre Erfahrung oft auch den Zugang zum Glauben als Kraftquelle verloren. Deshalb verurteilen wir sexualisierte Gewalt aufs Schärfste.

Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein

Wir können Vergangenes nicht ungeschehen oder einfach wiedergutmachen. Aber wir können und wollen aktiv Vergangenes aufarbeiten, Betroffene unterstützen und mit ihnen nach neuen gemeinsamen Wegen suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

Prävention und Schutzkonzept

Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Haltung in unserem täglichen Handeln deutlich zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund arbeiten wir an einem Schutzkonzept in dem klare Leitlinien und präventive Maßnahmen beschrieben sind. So gehört es für uns dazu, dass sich alle unsere Mitarbeitenden an einen Verhaltenskodex halten, sich zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt schulen und wissen, wie sie bei einem Verdacht von sexualisierter Gewalt handeln sollen.